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[Tag der politischen Gefangenen] Veranstaltungen

Der 18. März ist der Kampftag für die Freiheit aller politischen Gefangenen. Auf der frisch relaunchten Homepage der Rote Hilfe e.V. findet ihr die Sonderausgabe der Rote Hilfe Zeitung zum 18. März und bundesweit zahlreiche Veranstaltungstermine. Insbesondere möchten wir euch herzlich einladen zu unserer Filmvorführung am 28.03. im Schambrowski, bei der wir uns der politischen Repression gegen oppositionelle Bewegung in der Türkei widmen (siehe unten). Was rund um den Tag in Thüringen los ist:

  • 18.03. Demo & Briefe schreiben in Jena
  • 18.03. Vortrag zum Budapest-Komplex in Nordhausen
  • 22.03. Workshop „Flucht als Verbrechen?“ in Erfurt
  • 28./29.03. Film & Gespräch „Tearing Walls Down“ in Erfurt und Jena
  • 29.03. Briefe schreiben beim OAT in Erfurt

18.03. Demo & Briefe schreiben in Jena

„Wir leben in einer Welt, in der antifaschistischer Widerstand, der Wille und Kampf für ein Leben in Freiheit von staatlicher Gewalt, Faschismus und Patriarchat kriminalisiert und bedroht wird. Viele unserer Genoss*innen in allen Teilen der Welt sitzen aktuell im Knast, sind betroffen von Hausdurchsuchungen oder direkter rassistischer und sexistischer Gewalt durch die Polizei. Die Inhaftierung einzelner ist immer auch eine Botschaft der Repressionsorgane an die gesamte Bewegung, Proteste doch besser zu unterlassen, wenn es uns nicht auch so ergehen soll. Das lassen wir nicht zu!

Die Rote Hilfe hat vor 101 Jahren den „Tag der politischen Gefangenen“ ausgerufen. So rufen auch wir am 18.03. um 17 Uhr zur Demonstration am Holzmarkt auf – Für die Freiheit und das Leben! Danach wollen wir noch gemeinsam Briefe an Gefangene schreiben und etwas beisammen sein. Kommt also Zahlreich!“

18.03. Vortrag zum Budapest-Komplex in Nordhausen

Antifaschistische Gruppen Nordthüringen laden ein zu einem Abend über die Repression gegen Antifaschist:innen im Budapest-Komplex und darüber hinaus:

„Solidarität mit politischen Gefangenen! Wir laden am 18.03.2022 ab 17 Uhr ein ins Green Island, Nordhausen.

Ob Ella aus der Klimagerechtigkeitsbewegung oder der Antifaschistin Lina: der Staat reagiert gegen politische Aktivist*innen und Bewegungen, die die Durchsetzung der kapitalistischen und deutschen Hegemonie ins Wanken bringen mit Repression. Diese soll uns vereinzeln und den Kampf für eine freie, gerechte und lebenswerte Welt verhindern. Wir wollen über aktuelle Fälle informieren und uns mit den Betroffenen solidarisieren. Wir werden ihnen gemeinsam Briefe schreiben und Spenden für die Antirepressionsarbeit sammeln.

Es wird einen Siebdruck geben und die Black Wok Crew organisiert eine Küche für Alle. Bringt bitte einen tagesaktuellen Test mit. In geschlossenen Räumen gilt Maskenpflicht. Der Zugang zum Innenraum ist begrenzt. Bis Freitag!“

22.03. Workshop „Flucht als Verbrechen?“ in Erfurt

Auch zum Thema gehört die Kriminalisierung von Flucht und Fluchthilfe, unsere Solidarität gilt den Menschen, die dafür massive Repression erfahren und in Gefängnissen sitzen. Die Seebrücke Erfurt lädt ein zum Workshop im Rahmen der Kampagne #FreeHomayoun:

„Täglich werden in Europa Menschen auf der Flucht unter dem Vorwurf der „Beihilfe zur unerlaubten Einreise“ kriminalisiert, weil sie beschuldigt werden, ein Boot oder Auto mit flüchtenden Menschen über die Grenze gefahren zu haben, obwohl es oft an eindeutigen Beweisen fehlt. Im Durchschnitt dauern die Verfahren 38 Minuten, finden ohne angemessene Übersetzung statt & enden mit langen Haftstrafen. So erging es auch Homayoun Sabetara, der im September 2022 zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, da er mit 7 anderen Personen ein Auto über die türkisch-griechische Grenze gefahren hatte, nachdem er dazu gedrängt worden war.

Am 22. März, genau einen Monat vor Homayouns Berufungsverhandlung, findet ein Workshop zum Thema „Flucht als Verbrechen?“ statt. Wir werden über die systematische Kriminalisierung von Menschen auf der Flucht sprechen. Wir wollen verschiedene Optionen, gegen diese Art der Kriminalisierung aktiv zu werden sowie Möglichkeiten der Unterstützung für Homayouns Fall diskutieren.

Der Workshop findet auf Deutsch statt. Wenn ihr Übersetzung in eine andere Sprache braucht, meldet euch bitte vorher bei uns (seebruecke_erfurt [ät] riseup.net) und wir versuchen das hinzukriegen.“

28.03. Film & Gespräch „Tearing Walls Down“ in Erfurt und 29.03. in Jena

Am Donnerstag, den 28.03. um 19.30 Uhr (Einlass: 19 Uhr) lädt die Rote Hilfe Ortsgruppe Erfurt ein ins Schambrowski (Magdeburger Allee 90, Erfurt) zu Filmvorführung & Gespräch über politische Repression in der Türkei. Wir schauen den Dokumentarfilm „Tearing Walls Down“ („Yıkılacak Duvarlar“, 2023).

Über den Film: Oppositionelle Politiker:innen in der Türkei, die gegen die Politik der Gewalt und Repression ankämpfen, werden von der antidemokratischen Regierung seit Jahren abgesetzt, verfolgt oder eingesperrt. Die Dokumentation behandelt exemplarisch vier Schicksale. Aysel Tuğluk, Figen Yüksekdağ und Gülten Kışanak sind demokratisch gewählte HDP Politiker:innen, die im Zuge der Repressionswelle, nach dem Friedensprozess 2016, inhaftiert wurden. Sibel Yiğitalp konnte ins Exil und setzt sich bis heute für ihre Freilassung ein. Die Dokumentation vermittelt eindrücklich unter welchem Druck und Repression die Opposition in der Türkei steht und dennoch nicht aufgibt.

Wir freuen uns sehr, dass wir im Anschluss an den Film mit Sibel Yiğitalp ins Gespräch kommen dürfen.

Der Film ist auf Türkisch mit deutschen Untertiteln.

Am Freitag, den 29.03. laden Genoss:innen nochmal zur gleichen Veranstaltung in Jena ein – 18 Uhr im Kino am Markt.

29.03. Briefe schreiben beim OAT in Erfurt

„Am 29.03.24 um 18 Uhr findet unser nächstes offenes antifaschistisches Treffen statt. Diesmal sind wir im queeren Zentrum Erfurt (Johannes Straße 52) .

Am 18. März ist der Tag der politisch Gefangenen. Mit diesem Thema werden wir uns auch am 29.03. beschäftigten. Zuerst laden wir euch ein, gemeinsam oder jede:r für sich, Briefe an Menschen im Gefängnis zu schreiben. Zu dem Schreiben und den möglichen Gefangenen als Empfänger:innen wird es eine kleine Einführung und praktische Tipps geben. Dieses Briefe Schreiben soll ein Ausdruck unserer Solidarität mit den Gefangenen sein und ihnen zeigen, dass sie in ihrem Kampf nicht alleine sind.

Daneben wird es Essen und Getränke geben. Beim Essen können wir über die Geschichten von Gefangener ins Gespräch kommen und uns darüber austauschen, wie wir sie weiter unterstützen können. Bitte meldet euch bei uns (oat-ef [ät] riseup.net), wenn ihr Verdolmetschung, Fahrtkosten oder Kinderbetreuung benötigt. Wir versuchen euch zu unterstützten. Wir freuen uns auf euch !“

27.01. Lesung „Ich vermisse euch wie sau“

Am Samstag, 27.01.2024 um 18.00 Uhr laden wir herzlich ein ins veto (Magdeburger Allee 180) zur Lesung „Ich vermisse euch wie sau“. Im Anschluss an die Lesung wollen wir ins Gespräch über kommen über das Buch, über seine Bedeutung für uns alle, über die kollektive Auseinandersetzung mit Flucht, Exil und Illegalität. Es sind Themen, denen sich linke Bewegung zunehmend stellen muss im Angesicht von anziehender Repression des Staats, der einige (und immer mehr) Linke vor Gericht zerrt, durchleuchtet, inhaftiert – und damit uns alle meint. Später gehen wir über zum gemütlichen Barabend.

Wir freuen uns auf euch!

Die Veranstaltung findet einen Tag später auch in Jena statt: am Sonntag, den 28.01.2024 um 16.00 Uhr im Seminarraum 309 an der Friedrich-Schiller-Universität (Carl-Zeiss-Straße 3).

Über das Buch:

Ricardo ist 1986 in Dresden geboren. Er war unter anderem in der Graffiti-, HausbesetzerInnen- und Antifaszene aktiv. Dies führte zu ständiger staatlicher Repression und mehreren Knastaufenthalten. Als Schwarzer Mensch war er zusätzlich ständigem Rassismus ausgesetzt. Im Jahr 2014 entschloss er sich, um einer weiteren Haftstrafe zu entgehen, Deutschland zu verlassen. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2017 in Moçambique, anfangs in der Illegalität und später im Exil.

Dieses Buch ist der Versuch von GefährtInnen und FreundInnen, eine Auseinandersetzung zum Thema Flucht, Exil und Illegalität zu führen. Ziel ist neben einer emotionalen Aufarbeitung die ehrliche Konfrontation mit den Schwierigkeiten und der Verantwortung, die diese Situation für Alle darstellte. Weiterhin möchten wir unsere Erfahrungen allen Interessierten weitergeben, damit kollektiv aus Fehlern gelernt werden kann.

Neben einer Reise nach Moçambique haben verschiedene Menschen und Gruppen ihre Fluchtperfpektiven und Erfahrungen mit uns geteilt.

Herausgeber:innenkollektivs gata preta
Verlag: Immergrün
ISBN: 978-3-910281-02-8

Veranstaltungsflyer zum Selbstausdrucken:

23.10. Vortrag zu gefahrengebieten – Nächste Ecke Links

Im Herbst winken wie jedes Jahr die Alternativen Studieneinführungstage Erfurt – Nächste Ecke Links. Auch wenn die Veranstaltungsreihe den Semesterbeginn als Startschuss nimmt, ist sie offen für alle Studierenden und Nicht(mehr)-Studierenden, aktive und interessierte Linke. Vom 16. bis 29. Oktober 2023 erwarten euch zahlreiche Veranstaltungen zum Lernen, Austauschen und Diskutieren über Feminismus, Antifaschismus, Klimagerechtigkeit, De- und Postkolonialismus, Arbeitskämpfe und vieles mehr. Party gemacht wird natürlich auch. Nutzt die Gelegenheit, um Erfurter Strukturen und linke Räume (besser) kennenzulernen und euer aktivistisches Plätzchen zu finden!

Auch wir sind mit einer Veranstaltung dabei:

Grand Theft Auto Magdeburger Allee: Was ist dran am “gefährlichsten Ort Thüringens”?

Wann? Montag, 23. Oktober 2023, 18.00 Uhr
Wo? Offene Arbeit Erfurt, Allerheiligenstr. 9, 99084 Erfurt
Was? Vortrag zu Gefahrengebieten

Seit 2013 gilt die Magdeburger Allee inklusive ihrer Seitenstraßen als sogenanntes Gefahrengebiet. Gefahrengiebte bzw. “kriminogene Orte” bieten der Polizei eine ganze Reihe an Möglichkeiten und Befugnissen um Menschen mit Repression zu überziehen. Diese zeichnet sich immer wieder durch Willkür, Racial Profiling und Polizeigewalt aus – und trifft vor allem die, die in den Augen der Polizei als potentielle Straftäter:innen angesehen werden: migrantisierte Menschen und BIPOC aber auch Linke, Alternative und (vermeintliche) Drogenkonsument:innen geraten immer wieder in “verdachtsunabhängige Personenkontrollen”. Hier geht es schnell nicht mehr darum, die Personalien zu kontrollieren, sondern in der Regel ums Durchsuchen von euch und euren Taschen bis hin zu Ingewahrsamnahmen.

Im Rahmen des Vortrags wollen wir uns damit auseinandersetzen was genau ein „Gefahrengebiet“ ist, welche Befugnisse die Polizei durch diese Kategorisierung erhält und welche Auswirkungen Gefahrengebiete auf gesellschaftliche Bilder, Kriminalstatistiken und die betreffenden Stadtteile haben.

Abschließend wollen wir euch ein paar Handlungsempfehlungen mitgeben: Worauf sollten wir achten, wenn wir uns in Gefahrengebieten bewegen? Wie sollten wir uns in „verdachtsunabhängigen Polizeikontrollen“ verhalten? Wie können wir solidarisch sein mit denen, die besonders im Visier der Polizei stehen?

Der Vortrag findet im Rahmen der Alternativen Studieneinführungstage Erfurt – Nächste Ecke Links statt.

31.03. OAT und Antirepressions-workshop

Am 31.03.2023 ist der letzte Freitag des Monats. Das heißt: Es ist wieder Zeit für ein Offenes Antifaschistisches Treffen, hurra!

Dieses Mal mit etwas Besonderem: Schon um 15 Uhr gibt es einen Anti-Repressions-Workshop. Meldet euch bitte an unter oat-erfurt@riseup.net (bis spätestens 30.3.)

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Repression gegen Antifaschist*innen, Klimaaktivist*innen und andere Linke in Thüringen in den letzten Monaten, laden wir euch vor dem OAT am Freitag zu einem dreistündigen Workshop ein.

Zusammen mit einer Referent*in von der Roten Hilfe wollen wir ein gemeinsames Verständnis davon entwickeln was Repression ist, wie sie funktioniert und wieso sie uns alle treffen kann. Wir werden diskutieren wie wir uns selbst und Andere vor Repressionen schützen können, und was wir tun können “wenn’s brennt”.

Angst, Verunsicherung und damit einhergehende Vereinzelung sind ein wesentlicher und von den Behörden eingeplanter Teil von Repressionen. Darum wollen wir auf dem Workshop auch darüber sprechen wie es uns mit der ständig im Raum schwebenden Androhung von staatlicher Gewalt geht und wie wir damit umgehen können.

Vor dem Hintergrund der Hausdurchsuchungen bei linken Aktivist*innen in Jena und Leipzig am 15.3. und der zahlreichen Anquatschversuche in Thüringen durch Verfassungsschutz und Polizei im letzten Jahr konzentrieren wir uns im Workshop auf den Umgang mit diesen zwei Formen staatlicher Repression.

Wir freuen uns über eure Anmeldungen!
Solidarität ist eine Waffe – lasst uns lernen, wie wir sie verwenden können.

Am Freitagabend geht es dann wie gewohnt um 19 Uhr weiter mit dem OAT in der Offenen Arbeit (Allerheiligenstraße 9). Doch auch dabei wird dieses Mal extra aufgefahren – mit mehreren parallelen Workshops zu den vielen Facetten der Frage „How to Demo?“

Was sollte während einer Demonstration beachtet werden? Wie könnt ihr euch als Bezugsgruppe gut vorbereiten? Wie können Demos sowohl möglichst sicher für alle als auch ausdrucksstark sein? Wie verhalte ich mich am besten bei Kontakt mit der Polizei und wie gehe ich mit Verletzten um? Wie können wir dafür sorgen, dass niemand mit Repressionen alleine bleibt? Diesen Monat bereiten wir uns in parallelen Workshops (u.A. Demotraining, Sani-Workshop) praktisch und theoretisch auf die kommenden Demonstrationen in Erfurt, Thüringen und darüber hinaus vor. Wir laden euch dafür wie immer am Freitag, den 31.03. um 19 Uhr in die Offenen Arbeit (Allerheiligenstr. 9) ein.

Die Hauptsprache ist Deutsch mit englischer Flüsterübersetzung, für weitere Sprachen kontaktiert uns im Vorhinein. Bringt Essen, bringt eure Freund*innen. Wir freuen uns auf euch!

19.10. Demo ABC

Der Oktober bedeutet neben Herbst und Demonstrationsgeschehen für Viele auch einen Neustart. Ihr seid wegen Ausbildung, Studium, Job oder was auch immer fresh in Erfurt oder fühlt euch noch „fresh genug“ dafür, Erfurter Strukturen und linke Räume kennenzulernen?

Dann schaut auf das Programm der „Näli – Nächste Ecke links – Alternative Einführungstage Erfurt“, die vom 10. bis 23. Oktober 2022 stattfinden.

Wir sind mit einem klassischen „Demo ABC“ dabei und machen euch fit für die Straße gemeinsam mit unseren Genoss:innen vom Offenen Antifaschistischen Treffen Erfurt (OAT). Kommt am Mittwoch, den 19. Oktober, zu 19 Uhr in die Offene Arbeit Erfurt. Praktisch: Dort findet am ersten Donnerstag im Monat um 18 Uhr auch unsere Anlaufstelle für Repressionsbetroffene statt. Nice to know!

„Demo ABC“, 19.10.2022, 19:00, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstr. 9, Hinterhaus)

In Deutschland gilt Versammlungsfreiheit. Zumindest laut Grundgesetz. Dennoch werden Demonstrationen immer wieder von Cops angegriffen. Demonstrierende werden verletzt, festgenommen oder im Nachgang mit Repressionen überzogen. Das diese Verstöße gegen das Grundrecht systematisch und weitgehend ohne Konsequenzen geschehen zeigt deutlich, dass diese Einschränkungen keineswegs ungewollt sind. Wir wollen euch damit nicht allein lassen und euch im Kampf gegen Staat und Justiz ein paar Verhaltensempfehlungen für vor, während und nach der Demo mitgeben. Außerdem wollen wir über die möglichen Formen von Repression aufklären, mit denen zu rechnen sind. Wir wollen, dass ihr sicher in die nächsten Demos und Aktionen startet, egal was ihr vorhabt.

Ein herzliches „Danke“ an die Orga der Einführungstage und die Offene Arbeit, die uns ein „Zuhause“ in der Altstadt schenkt und gegen alle Widrigkeiten an unserer Seite steht! Dort sind die Getränke übrigens günstig und der Hinterhof ist eine Oase! Don’t miss!

22.4. Demo ABC – gewappnet für den 1. Mai!

Die im Grundgesetz geregelte Versammlungsfreiheit, welche in Deutschland als „hohes Gut“ verkauft wird, hindert Cops dennoch nicht daran Antifas auf Demonstrationen zu schikanieren, anzugreifen und festzunehmen. Die Repression ist ein inhärenter Teil des staatlichen Apparats.

Um euch im Kampf gegen Staat und Justiz nicht alleine zu lassen, laden wir euch als als Rote Hilfe Erfurt am 22.04.22 19:30 Uhr zu einer Infoveranstaltung in die L50 ein.

Wir versuchen euch in einem kurzen Input die wichtigsten Grundpfeilerund Verhaltensempfehlungen rund um eine Demonstration zu vermitteln. Hierbei gehen wir konkret auf das Verhalten vor, während und nach einer Demo ein. Außerdem versuchen wir aufkommende Fragen zu klären.

Unser Ziel ist, dass ihr sicher in den 1. Mai startet, egal was ihr vorhabt.

Kommt bitte getestet und mit Maske!

1 Finger kann man brechen, 5 Finger sind ne Faust. Solidarität ist eine Waffe!

Die wichtigen Infos:
Was? Tipps und Tricks für Demonstrationen
Wann? 22.04.22 19:30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr)
Wo? L50 (Lassellestraße 50, 99086 Erfurt)

Für die Leseratten unter euch gibt es auch die gute alte „Was tun wenn’s brennt?“ Broschüre der Roten Hilfe mit den wichtigsten Tipps . Zum PDF-Download geht es hier entlang.

Heraus in feministischer Sache! 8. März & Antiknastkundgebung 6. März

Zum und um den feministischen Kampftag auf die Straße!
Wir legen euch ans Herz:

6. März 2022, 15 Uhr: Kundgebung an der Frauen-JVA Chemnitz des anarchistisch feministischen Anti-Knast-Bündnisses

„Am 6. März, zwei Tage vor dem internationalen feministischen Kampftag, werden wir vor der Frauen-JVA Chemnitz demonstrieren. Wir möchten den dort inhaftierten Frauen und Queers zeigen: Ihr seid nicht allein! Wir wissen, dass ihr die Unterdrückung, die Gewalt und die Ausbeutung in unserer Gesellschaft hart zu spüren bekommt. Wir sehen aber auch, wie viele von euch sich wehren, sich für ihre Rechte einsetzen und sich gegenseitig helfen – und wir stehen dabei an eurer Seite.“Zum kompletten Aufruf

Am 8. März finden Demos in Thüringen in Erfurt, Gera, Jena und Weimar statt. Die Demo in Erfurt startet am 8. März 2022 um 16 Uhr am Hauptbahnhof. Aus dem Erfurter Aufruf:

„Noch immer leben wir in sexistischen Zeiten. Gesellschaftliche Rollenvorstellungen schreiben uns aufgrund unseres Geschlechts vor, wie wir zu leben, zu lieben und zu arbeiten haben. Entsprechen wir diesen Erwartungen nicht, erfahren wir Sanktionen, Diskriminierung, Gewalt und Kriminalisierung. Am massivsten betroffen von dieser patriarchalen Gesellschaft sind wir als Frauen und wir als Menschen, denen „Weiblichkeit“ und Frau-Sein von außen zugeschrieben werden, obwohl wir uns keinem oder einem anderen Geschlecht zuordnen. Als Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans* und agender Menschen (kurz: FLINTA*) müssen wir gemeinsam für Selbstbestimmung und gegen Unterdrückung kämpfen – am 8. März und alle Tage! Das ist eine Kampfansage! […] Gemeinsam wollen wir am 8. März 2022 unsere Wut und Forderungen auf die Straße tragen! Und uns gegenseitig Mut machen und Schutzräume schaffen – Solidarität unter FLINTA* ist an jedem Tag wichtig! Das gilt mehr denn je in Zeiten der Isolation und Pandemie, die kapitalistische Unterdrückungsmechanismen verstärken, in denen häusliche Gewalt zunimmt und Unterstützungsnetzwerke schwerer zugänglich sind. Lassen wir uns von den sexistischen Verhältnissen nicht spalten! Alerta alerta antisexista! …und Freiheit für Lina!“ … Zum kompletten Aufruf

 

 

8. März ist alle Tage! Wir haben noch viel zu tun.

10.3. 50 Jahre „Radikalenerlass“ – Wie war das damals?

In der kommenden Woche findet eine weitere informative Veranstaltung zum Thema Berufsverbote statt. 50 Jahre „Radikalenerlass“ ist Anlass für die Referentin zurückzublicken und mit allen Interessierten ins Gespräch zu kommen. Wir freuen uns auf einen diskussionsreichen Abend:

50 Jahre „Radikalenerlass“ – Wie war das damals in der BRD? Information und Gespräch mit Hanne Adams

Donnerstag, 10.3.2022 | 19:30 | Offene Arbeit Erfurt, Allerheiligenstr. 9 (Hinterhaus)

18.2. ¦ online ¦ 50 Jahre Radikalenerlass

der sog. „Radikalenerlass“ der alten BRD gegen Kommunist:innen und Sozialist:innen wird 50 Jahre alt. Betroffene wurden unter der Regierung Willy Brandt mit einem Berufsverbot belegt und sind nachwievor nicht rehabilitiert. Angesichts dieses Negativ-Jubiläums sind die Forderungen aktueller denn je und werden gesellschaftlich breiter diskutiert. Die Rote Hilfe veranstaltet dazu eine Online-Veranstaltung mit drei „prominenten“ Betroffenen.

Allgemeine Infos zur Sache: https://berufsverbote.de

In diesem Sinne: „Sei keine Duckmaus! Aktiv gegen Berufsverbote!“

Veranstaltungsankündigung

18. Februar/18.00-19.30 Uhr
50 Jahre Radikalenerlass – Weg mit Berufsverboten & Klassenjustiz!
Zugangsdaten: https://rote-hilfe.collocall.de/b/dem-fhi-gxj-zkk

Am 28. Januar 2022 jährt sich zum 50. Mal die Verabschiedung des Radikalenerlasses. Unter Vorsitz von Willy Brandt verabschiedeten die Ministerpräsidenten der Länder einen Beschluss, der die Behörden anwies, den Öffentlichen Dienst von so genannten Verfassungsfeinden zu säubern. Betroffen waren Postbot*innen, Lokführer*innen, Verwaltungsbeamt*innen und viele andere.

Millionen geheimdienstlicher Überprüfungen, Zehntausende von Verhören und weit über 1500 vollstreckte Berufsverbote waren die Folge.

Das Material lieferte der Inlandsgeheimdienst „Verfassungsschutz“ (VS). Um die so genannten Regelanfragen zu allen Anwärter*innen zu bewältigen, wurde der VS zu einem gigantischen und nahezu unkontrollierbaren Apparat aufgebläht.

Als gesetzliche Grundlage griffen die Regierenden auf die „Gewährbieteklausel“ des deutschen Beamtenrechts zurück, die aus dem nationalsozialistischen „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom Mai 1933 stammt.

Das Ziel aller Aktivitäten gegen alte und neue Berufsverbote muss deswegen auch die Abschaffung der gesetzlichen Grundlagen für diese Form der Repression sein. Bis heute kämpfen zahlreiche Betroffene um Rehabilitierung und Entschädigung, bis heute kommen neue Fälle dazu.

Dazu diskutieren:

Lothar Letsche aus Tübingen wollte Gymnasiallehrer werden und erhielt 1977 dafür Berufs- und Ausbildungsverbot. Er arbeitete danach als Verlagsredakteur für Schulbücher und war ab 1981 wissenschaftlicher Angestellter am Deutschen Institut für Fernstudien in Tübingen. Dort wurde er auf Befehl des Wissenschaftsministeriums am letzten Tag der Probezeit gekündigt. Er gewann den Prozess, wurde Betriebsratsmitglied und arbeitete bis zur Rente am Institut. Seit 2001 betreut er die Homepage berufsverbote.de, die der Dokumentation und Solidarität unter den Betroffenen dient.

Silvia Gingold aus Kassel erhielt 1975 Berufsverbot als Lehrerin, weil sie Mitglied in der DKP war. Da das Verwaltungsgericht die Begründung für „nicht ausreichend“ erklärte, musste sie ab 1976 in den Schuldienst eingestellt werden, allerdings nur als Angestellte. Auf Grund ihrer antifaschistischen und friedenspolitischen
Aktivitäten überwacht der Inlandsgeheimdienst „Verfassungschutz“ sie bis heute, wogegen sie Klage vor Gericht erhoben hat.

Michael Csaszkóczy, Realschullehrer aus Heidelberg, wurde auf Grund seines antifaschistischen Engagements 2003 in Baden-Württemberg und 2005 in Hessen nicht eingestellt. Nach breiter Protestbewegung und Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim musste er 2007 in den Schuldienst übernommen und teilweise entschädigt werden. Auch er hat von 2012 bis 2016 gegen seine andauernde Überwachung durch den „Verfassungsschutz“ geklagt.

Eine Veranstaltung der Roten Hilfe e.V.

13.10. We don‘t shut up!

Ende Oktober kommt es zum ersten Verhandlungstermin gegen Klimaschutzaktivist*innen. Die Solidaritätskampagne „WeDon’tShutUp“ zur Weisweiler Blockade im November 2017.

Die Klima-Aktion Thüringen (KAT) hat Menschen eingeladen, um am 13.10., zu 18 Uhr in der L50 (Lassallestr. 50, Erfurt) über den Fall, die Hintergründe und Möglichkeiten der Unterstützung zu informieren.

Am 15.11.2017 während in Bonn die UN-Klimakonferenz COP23 stattfand, besetzten Aktivist*innen Bagger und Förderbänder des Braunkohlekraftwerks Weisweiler, blockierten dort mit technischen Hilfsmitteln über mehrere Stunden die Kohlezufuhr und erzwangen das beinahe vollständige Abschalten des Kraftwerks.

Inzwischen haben einige Aktivist*innen Post bekommen. Ihnen wird Störung öffentlicher Betriebe, Widerstand und Hausfriedensbruch vorgeworfen. Neben diesen strafrechtlichen Vorwürfen fordert RWE zum ersten Mal im ganz großen Stil Schadensersatz von den Aktivist*innen ein – 2 Millionen Euro. Auch ein Journalist, der die Aktion begleitete, um zu berichten, ist von der Schadensersatzklage betroffen. Ihm wird die journalistische Tätigkeit abgesprochen und auch er wird wegen Hausfriedensbruchs angeklagt.

Kurz vor Prozessbeginn Ende Oktober wird uns eine der Aktivist*innen mehr über die Weisweilerbesetzung 2017 erzählen und das Thema in aktuelle Kämpfe um Klimagerechtigkeit einordnen.