[Tag der politischen Gefangenen] Veranstaltungen

Der 18. März ist der Kampftag für die Freiheit aller politischen Gefangenen. Auf der frisch relaunchten Homepage der Rote Hilfe e.V. findet ihr die Sonderausgabe der Rote Hilfe Zeitung zum 18. März und bundesweit zahlreiche Veranstaltungstermine. Insbesondere möchten wir euch herzlich einladen zu unserer Filmvorführung am 28.03. im Schambrowski, bei der wir uns der politischen Repression gegen oppositionelle Bewegung in der Türkei widmen (siehe unten). Was rund um den Tag in Thüringen los ist:

  • 18.03. Demo & Briefe schreiben in Jena
  • 18.03. Vortrag zum Budapest-Komplex in Nordhausen
  • 22.03. Workshop „Flucht als Verbrechen?“ in Erfurt
  • 28./29.03. Film & Gespräch „Tearing Walls Down“ in Erfurt und Jena
  • 29.03. Briefe schreiben beim OAT in Erfurt

18.03. Demo & Briefe schreiben in Jena

„Wir leben in einer Welt, in der antifaschistischer Widerstand, der Wille und Kampf für ein Leben in Freiheit von staatlicher Gewalt, Faschismus und Patriarchat kriminalisiert und bedroht wird. Viele unserer Genoss*innen in allen Teilen der Welt sitzen aktuell im Knast, sind betroffen von Hausdurchsuchungen oder direkter rassistischer und sexistischer Gewalt durch die Polizei. Die Inhaftierung einzelner ist immer auch eine Botschaft der Repressionsorgane an die gesamte Bewegung, Proteste doch besser zu unterlassen, wenn es uns nicht auch so ergehen soll. Das lassen wir nicht zu!

Die Rote Hilfe hat vor 101 Jahren den „Tag der politischen Gefangenen“ ausgerufen. So rufen auch wir am 18.03. um 17 Uhr zur Demonstration am Holzmarkt auf – Für die Freiheit und das Leben! Danach wollen wir noch gemeinsam Briefe an Gefangene schreiben und etwas beisammen sein. Kommt also Zahlreich!“

18.03. Vortrag zum Budapest-Komplex in Nordhausen

Antifaschistische Gruppen Nordthüringen laden ein zu einem Abend über die Repression gegen Antifaschist:innen im Budapest-Komplex und darüber hinaus:

„Solidarität mit politischen Gefangenen! Wir laden am 18.03.2022 ab 17 Uhr ein ins Green Island, Nordhausen.

Ob Ella aus der Klimagerechtigkeitsbewegung oder der Antifaschistin Lina: der Staat reagiert gegen politische Aktivist*innen und Bewegungen, die die Durchsetzung der kapitalistischen und deutschen Hegemonie ins Wanken bringen mit Repression. Diese soll uns vereinzeln und den Kampf für eine freie, gerechte und lebenswerte Welt verhindern. Wir wollen über aktuelle Fälle informieren und uns mit den Betroffenen solidarisieren. Wir werden ihnen gemeinsam Briefe schreiben und Spenden für die Antirepressionsarbeit sammeln.

Es wird einen Siebdruck geben und die Black Wok Crew organisiert eine Küche für Alle. Bringt bitte einen tagesaktuellen Test mit. In geschlossenen Räumen gilt Maskenpflicht. Der Zugang zum Innenraum ist begrenzt. Bis Freitag!“

22.03. Workshop „Flucht als Verbrechen?“ in Erfurt

Auch zum Thema gehört die Kriminalisierung von Flucht und Fluchthilfe, unsere Solidarität gilt den Menschen, die dafür massive Repression erfahren und in Gefängnissen sitzen. Die Seebrücke Erfurt lädt ein zum Workshop im Rahmen der Kampagne #FreeHomayoun:

„Täglich werden in Europa Menschen auf der Flucht unter dem Vorwurf der „Beihilfe zur unerlaubten Einreise“ kriminalisiert, weil sie beschuldigt werden, ein Boot oder Auto mit flüchtenden Menschen über die Grenze gefahren zu haben, obwohl es oft an eindeutigen Beweisen fehlt. Im Durchschnitt dauern die Verfahren 38 Minuten, finden ohne angemessene Übersetzung statt & enden mit langen Haftstrafen. So erging es auch Homayoun Sabetara, der im September 2022 zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, da er mit 7 anderen Personen ein Auto über die türkisch-griechische Grenze gefahren hatte, nachdem er dazu gedrängt worden war.

Am 22. März, genau einen Monat vor Homayouns Berufungsverhandlung, findet ein Workshop zum Thema „Flucht als Verbrechen?“ statt. Wir werden über die systematische Kriminalisierung von Menschen auf der Flucht sprechen. Wir wollen verschiedene Optionen, gegen diese Art der Kriminalisierung aktiv zu werden sowie Möglichkeiten der Unterstützung für Homayouns Fall diskutieren.

Der Workshop findet auf Deutsch statt. Wenn ihr Übersetzung in eine andere Sprache braucht, meldet euch bitte vorher bei uns (seebruecke_erfurt [ät] riseup.net) und wir versuchen das hinzukriegen.“

28.03. Film & Gespräch „Tearing Walls Down“ in Erfurt und 29.03. in Jena

Am Donnerstag, den 28.03. um 19.30 Uhr (Einlass: 19 Uhr) lädt die Rote Hilfe Ortsgruppe Erfurt ein ins Schambrowski (Magdeburger Allee 90, Erfurt) zu Filmvorführung & Gespräch über politische Repression in der Türkei. Wir schauen den Dokumentarfilm „Tearing Walls Down“ („Yıkılacak Duvarlar“, 2023).

Über den Film: Oppositionelle Politiker:innen in der Türkei, die gegen die Politik der Gewalt und Repression ankämpfen, werden von der antidemokratischen Regierung seit Jahren abgesetzt, verfolgt oder eingesperrt. Die Dokumentation behandelt exemplarisch vier Schicksale. Aysel Tuğluk, Figen Yüksekdağ und Gülten Kışanak sind demokratisch gewählte HDP Politiker:innen, die im Zuge der Repressionswelle, nach dem Friedensprozess 2016, inhaftiert wurden. Sibel Yiğitalp konnte ins Exil und setzt sich bis heute für ihre Freilassung ein. Die Dokumentation vermittelt eindrücklich unter welchem Druck und Repression die Opposition in der Türkei steht und dennoch nicht aufgibt.

Wir freuen uns sehr, dass wir im Anschluss an den Film mit Sibel Yiğitalp ins Gespräch kommen dürfen.

Der Film ist auf Türkisch mit deutschen Untertiteln.

Am Freitag, den 29.03. laden Genoss:innen nochmal zur gleichen Veranstaltung in Jena ein – 18 Uhr im Kino am Markt.

29.03. Briefe schreiben beim OAT in Erfurt

„Am 29.03.24 um 18 Uhr findet unser nächstes offenes antifaschistisches Treffen statt. Diesmal sind wir im queeren Zentrum Erfurt (Johannes Straße 52) .

Am 18. März ist der Tag der politisch Gefangenen. Mit diesem Thema werden wir uns auch am 29.03. beschäftigten. Zuerst laden wir euch ein, gemeinsam oder jede:r für sich, Briefe an Menschen im Gefängnis zu schreiben. Zu dem Schreiben und den möglichen Gefangenen als Empfänger:innen wird es eine kleine Einführung und praktische Tipps geben. Dieses Briefe Schreiben soll ein Ausdruck unserer Solidarität mit den Gefangenen sein und ihnen zeigen, dass sie in ihrem Kampf nicht alleine sind.

Daneben wird es Essen und Getränke geben. Beim Essen können wir über die Geschichten von Gefangener ins Gespräch kommen und uns darüber austauschen, wie wir sie weiter unterstützen können. Bitte meldet euch bei uns (oat-ef [ät] riseup.net), wenn ihr Verdolmetschung, Fahrtkosten oder Kinderbetreuung benötigt. Wir versuchen euch zu unterstützten. Wir freuen uns auf euch !“