Ca. 50 Antifaschist_innen haben heute auf dem Anger in Erfurt ihre Solidarität mit den Betroffenen der Polizei- und Naziübergriffe des letzten Wochenendes in Dresden und ihre Kritik an den aktuellen totalitären Tendzen der Politik der sogenannten Mitte zum Ausdruck gebracht. Es gab zwei Redebeiträge, Musik aus einem Handwagen-Soundsystem, Flugblätter und Transparente.
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Prozess gegen Thomas erneut verschoben
Der Prozess gegen den Fahrer der Demo vom 16. April 2009 wurde erneut verschoben. Der nächste Prozesstermin wurde auf den 8. Juni verlegt. Die Kundgebung wurde dem entsprechend abgesagt. Bitte kommuniziert das möglichst schnell weiter.
Nächste Anlaufstelle am 10.02.11
Die nächste Anlaufstelle der Roten Hilfe Erfurt findet wie üblich am Donnerstag dem 10. Februar im Filler (Schillerstrasse 44, Hinterhof) um 18.30 statt.
Betroffene staatlicher Repression können sich wie immer dort bei uns melden.
PM: Hände weg von unserem Fahrer! – Ein Herz für Thomas
Unterstützer_innen Gruppe ruft dazu auf den Prozess gegen Thomas
kritisch zu begleiten – Kundgebung am 14. Februar 2011 um 12.30 Uhr
vor dem Amtsgericht in Erfurt
Am 16. April 2009 wurde das besetzte Haus auf dem ehemaligen Topf &
Söhne Gelände in Erfurt brutal von der Polizei geräumt. Dies
veranlasste zahlreiche Unterstützer_innen der 8 Jahre währenden
Besetzung dazu, bundesweit an Solidaritätsaktionen teilzunehmen oder
eigene zu organisieren. Auch Thomas beteiligte sich durch Fahren des
Lautsprecherwagens auf einer Demonstration nach der Räumung in Erfurt.
Als sich der Demonstrationszug vom Anger aus in Richtung Fischmarkt
bewegen wollte, stürmte die Polizei plötzlich den Lautsprecherwagen.
Sie zerrten Thomas mit Hilfe von Pfefferspray aus dem Wagen und
verhafteten ihn. Knapp 2 Jahre später, am 14. Februar 2011, beginnt
nun der Gerichtsprozess gegen ihn. Die Tatvorwürfe laut Anklageschrift
lauten: „Verstoß gegen das Versammlungsgesetz jeweils in Tatmehrheit
mit gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr in Tateinheit mit
gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte
in Tateinheit mit versuchter Körperverletzung“. Unter dem Motto
„Angeklagt bin ich allein – gemeint sind wir alle“ hat sich eine
Unterstützer_innen Gruppe gegründet. „Wir werden den Prozess kritisch
begleiten und rufen zu solidarischer Unterstützung auf!“ sagte Vera
Grone, eine Sprecherin der Gruppe. „Es scheint als habe die Polizei
politisch agiert und versucht, jeden kleinsten Vorwand zu nutzen um
die Demonstration aufzuhalten. Mit dem bevorstehenden Prozess soll ein
Unterstützer der Besetzer_innen kriminalisiert, sowie der gesamte
Polizeieinsatz legitimiert werden.“ so Grone weiter.
Wir Laden ein zur Kundgebung am 14. Februar 2011 unter dem Motto
„Hände weg von unserem Fahrer!- ein Herz für Thomas“ um 12.30 Uhr vor
das Amtsgericht in Erfurt. Der Prozess beginnt am selben Tag um 13.15
Uhr im Sitzungssaal 8.
Email: ugruppe.thomas( ätt>googlemail.com
Ein Radiobeitrag zum Thema: http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=38699
Nächste Anlaufstelle 13.01.2011
Die nächste Anlaufstelle der Roten Hilfe Erfurt findet wie üblich am Donnerstag dem 13. Januar im Filler (Schillerstrasse 44, Hinterhof) um 18.30 statt.
Betroffene staatlicher Repression können sich wie immer dort bei uns melden.
Nächste Anlaufstelle 9.12.2010
Die nächste Anlaufstelle der Roten Hilfe Erfurt findet wie üblich am Donnerstag dem 9. Dezember im Filler (Schillerstrasse 44, Hinterhof) um 18.30 statt.
Betroffene staatlicher Repression können sich wie immer dort bei uns melden.
Arbeitsstunden nach Nazi-Übergriff. Aber nicht für die Nazis…
Pünktlich zur Erfurter Woche gegen Rechtsextremismus endete heute der Prozess gegen einen der Angegriffenen des Nazi-Überfalls auf die Erfurter Schlauchboot-Tour 2008. Prozess gegen einen Angegriffenen? — Ja, das gibt’s. Willkommen in Thüringen. Dazu eine PM einiger ProzessbeobachterInnen:
Mit einer vorläufigen Einstellung gegen Auflagen endete heute vor dem Landgericht Erfurt der Prozess gegen einen der Betroffenen eines Naziüberfalls vom 12.7.2008. An diesem Tag wurden ca. 50 Personen aus der Punkszene und dem Umfeld des Besetzten Hauses hinter der Krämerbrücke von ca. 20 Hooligans aus dem Spektrum der rechten Gruppierung „Kategorie Erfurt“ (KEF) überfallen. (Bericht auf Indymedia hier, auf NPD-Blog hier)
Dem 28jährigen Angeklagten wurde vorgeworfen, einen der Angreifer mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen zu haben. Was sich genau am 12.7.2008 zugetragen hat, konnte vor Gericht nicht abschließend geklärt werden. Der Hooligan, der in der Verhandlung als Geschädigter auftrat, sprach bis zuletzt von einem Flaschenwurf, der ihn im Gesicht verletzt habe, während zwei Polizeibeamte in teilweise widersprüchlichen Aussagen von einem Schlag mit einer Flasche auf den Hinterkopf sprachen. Entlastungszeugen wurden nicht gehört. Der Angeklagte selbst hatte den Tatvorwurf überzeugend zurückgewiesen, weswegen er in der ersten Instanz vor dem Amtsgericht freigesprochen worden war. Weil die Staatsanwaltschaft Erfurt dagegen Revision eingelegt hatte, wurde heute vor dem Landgericht verhandelt. „Man wurde auch heute den Verdacht nicht los, daß die Staatsanwaltschaft ein starkes Intersse daran hat, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schlauchbotttour zu kriminalisieren“ sagte dazu eine Prozessbeobachterin aus der linken Szene.
Seit acht Jahren treffen sich Punks und Alternative in Erfurt jährlich zu einer Schlauchboottour, bei der sie in Trekkerreifen und mit Schlauchbooten einige Kilometer in der Gera zurücklegen. Zielpunkt ist traditionell die Krämerbrücke. 2008 hatten nach Angaben der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erst Hooligans und kurz darauf Polizeieinheiten die Punks auf der Krämerbrücke attackiert.
Der Einstellung gegen Auflagen zugestimmt hat der Angeklagte, um weiteren Verhandlungstagen und dem damit verbundenen finanziellen Risiko aus dem Weg zu gehen. Während für die rechten Angreifer vom 12.7.2008 der Überfall bis heute ohne juristische Folgen geblieben ist, muss der Angeklagte bis März 2011 80 Arbeitsstunden ableisten.
Es sieht so aus, als sei die Erfurter Staatsanwaltschaft wild entschlossen, die Überzeugung des Innenministers, es gebe ein großes Problem mit linker Gewalt in Thüringen, zu belegen.
Ergänzung: Auf dem NPD-Blog ist zu lesen was die TLZ damals zu dem vorfall geschrieben hat.
Text und PM kopiert mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung von Infoladen Sabotnik.
Nächste Anlaufstelle 11.11.10
Die nächste Anlaufstelle der Roten Hilfe Erfurt findet wie üblich am Donnerstag dem 11. November im Filler (Schillerstrasse 44, Hinterhof) um 18.30 statt.
Betroffene staatlicher Repression können sich wie immer dort bei uns melden.
Antifaschistischer Ratschlag am 5. & 6. November
Am 5. und 6. November findet der alljährliche Antifaschistische Ratschlag statt, diesmal im südthüringischen Saalfeld. Auch wir sind dieses Jahr dabei und bieten einen Workshop an.
Was kann, will und soll Rote Hilfe sein?
Seit 35 Jahren leistet die Rote Hilfe Rechtshilfe, Solidarität und Beistand bei Prozessen und Verfahren – nicht nur gegen Antifaschistinnen und Antifaschisten in Deutschland. Ortsgruppen in Erfurt, Jena und Südthüringen sorgen für eine lokale Verankerung der Solidaritätsorganisation in Thüringen. Doch was heißt es, aktiv Unterstützungsarbeit zu leisten? Was kann und was soll die Rote Hilfe, was befreundete Genoss_innen leisten? Wie gelingt der Balanceakt zwischen politischem Anspruch und individueller Betreuung? Und vor allem, was bedeutet es für eine linke Szene, die eigenen Inhalte in politisch geführten Prozessen in die Gerichtssäle und darüber hinaus zu tragen? Diesen und weiteren Fragen wollen wir uns in diesem Workshop stellen und gemeinsam mit euch diskutieren.
Neben unserem Workshop finden natürlich viele andere interessante Workshops statt. Das Programm findet ihr auf der Webseite des Ratschlags. Falls ihr also an dem Wochenende noch nichts vorhabt, kommt vorbei und diskutiert mit.
Interview von Radio Corax über Versammlungsfreiheit und Repressionen beim G8
Letzte Woche endete in Schwerin der Prozess gegen die Polizeidirektion Rostock. Dort gab die Polizei zu rechtswidrig im Umgang mit den Demostrierenden gehandelt zu haben. (siehe Indymedia-Artikel)
Radio Corax aus Halle hat dazu heute morgen ein Interview mit einem Mitglied der Roten Hilfe geführt und ging dabei auch auf die momentane Situation bzgl. Versammlungsfreiheit in Deutschland ein. Link zum Radiobeitrag